Staatssekretär Mehrländer beim Wirtschaftstag Türkei

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"Die baden-württembergische Wirtschaft partizipiert in vollem Umfang am wirtschaftlichen Aufschwung am Bosporus", sagte der Staatssekretär im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Dr. Horst Mehrländer, beim heutigen Wirtschaftag Türkei. Der gemeinsam von Baden-Württemberg International, dem baden-württembergischen Industrie- und Handelskammertag sowie dem baden-württembergischen Handwerkstag im Stuttgarter Haus der Wirtschaft veranstaltete Informationstag, bot Unternehmern die Chance, sich wichtige Impulse für ihr wirtschaftliches Engagement in der Türkei zu holen.

Das deutsch-türkische Handelsvolumen sei in den letzten Jahren um etwa zwei Milliarden Euro jährlich auf 21 Milliarden Euro im Jahr 2005 angestiegen, erklärte der Staatsekretär. Baden-Württemberg habe daran einen Anteil von etwa 15 Prozent. Allein die baden-württembergischen Ausfuhren hätten sich im vergangenen Jahr um über 12 Prozent auf 1,83 Milliarden Euro erhöht. Damit stehe die Türkei in der Ausfuhrstatistik des Landes an Stelle 16 und damit zum Beispiel vor Griechenland (23) und Portugal (27). Die drei Spitzenreiter unter den baden-württembergischen Exporten seien der Maschinenbau, die Kfz-Industrie sowie die Chemie

Auch als Investor spiele Deutschland in der Türkei eine führende Rolle, so Mehrländer weiter. Die Zahl deutscher Firmenniederlassungen hätte sich bereits zwischen 1995 und 2000 von 500 auf 1000 verdoppelt und sei zum Jahreswechsel 2005/2006 auf über 2000 gestiegen. Nicht nur namhafte große Firmen wie DaimlerChrysler, Bosch und ZF Friedrichshafen seien mit dabei; auch viele mittelständische baden-württembergische Unternehmen hätten das wirtschaftliche Potenzial der Türkei erkannt.

Besonders lobte Mehrländer baden-württembergische Einrichtungen wie die Deutsch-Türkischen Business Center in Stuttgart und Mannheim, die es sich vor allem zur Aufgabe gemacht hätten, ausländischen Existenzgründern den Schritt zur Selbstständigkeit zu erleichtern. "Die türkischen Migrantinnen und Migranten in Baden-Württemberg spielen seit Jahrzehnten als Arbeitgeber, zunehmend auch als Existenzgründer eine wachsende Rolle", stellte der Staatssekretär fest. Nach Schätzungen des Zentrums für Türkeistudien in Essen habe es in Baden-Württemberg im Jahr 2002 etwa 10.000 türkischstämmige Selbstständige gegeben. Von den rund 8.000 Unternehmen, die im Jahr 2004 in Baden-Württemberg gegründet wurden, hatten 15 Prozent der Gründer einen ausländischen Pass, so Mehrländer. Dabei seien die Türken mit rund 3.400 Neugründungen die aktivste Gruppe gewesen.

Mehrländer betonte auch die Bedeutung einer erfolgreichen Integration in das Wirtschaftsleben. Eine erfolgreiche soziale Integration setze auch eine erfolgreiche Integration in Wirtschaft und Arbeit voraus. Dennoch sei immer wieder zu beobachten, dass die Integration in das Wirtschaftsleben nach wie vor Schwierigkeiten bereite, so der Staatssekretär. So seien Migrantinnen und Migranten überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen. Ende 2005 seien von den rund 363.000 Arbeitslosen in Baden-Württemberg fast 87.000 (23,9 Prozent) ausländische Staatsangehörige, darunter rund 26.500 türkische Staatsangehörige gewesen. Schwierigkeiten würden auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel bei der Gewährung von Krediten oder beim Umgang mit Behörden und Rechtsvorschriften auftreten.

Um die wirtschaftliche Integration der hier lebenden Bevölkerung weiter zu verbessern habe das Wirtschaftsministerium im Jahr 2004 das Dialogforum "Wirtschaft und Migranten" ins Leben gerufen. Neben Kammern, Verbänden, Behörden, Banken und Arbeitserwaltung seien auch verschiedene Konsulate und Vertreter unterschiedlicher Migrantengruppen daran beteiligt, sagte der Staatssekretär. Das Dialogforum solle dazu beitragen, Probleme zu benennen und Lösungsansätze zu entwickeln. Für den 11. Mai 2006 kündigte Mehrländer in dieser Reihe den Fachkongress "Integration durch Ausbildung - Ausbildungsbeteiligung von Migrantinnen und Migranten erhöhen" in Stuttgart an.

Quelle:

Wirtschaftsministerium

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