„Ich bin überzeugt, dass die Innovationsstärke hier im Land wesentlich dazu beitragen wird, dass die meisten Unternehmen die aktuelle Konjunkturflaute gut
überstehen werden“, erklärte Richard Drautz, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, heute anlässlich des Tags der Luft- und Raumfahrt in Stuttgart. Dies gelte besonders auch für die Luft- und Raumfahrt-Industrie. Der Tag der Luft- und Raumfahrt wurde vom Forum Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg und dem Regionalforum des Bundesverbandes der Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) in Zusammenarbeit mit dem Bundeswirtschaftsministerium und der Stadt Stuttgart im Stuttgarter Rathaus veranstaltet. Die Abendveranstaltung wird vom Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster und Dr. Hans Freudenberg, Ministerialdirektor des Wirtschaftsministeriums, eröffnet.
„Die Luft- und Raumfahrt ist eine High-Tech-Perle der baden-württembergischen Industrie“, so der Staatssekretär. Er betonte, dass die Mitgliedsunternehmen des Forums Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg im Jahr 2007 knapp vier Milliarden Euro erwirtschaftet haben. Mehr als 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren 2007 im Bereich der Luft- und Raumfahrt beschäftigt. Im Durchschnitt investierten die Unternehmen im Land elf Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung, etwa die Hälfte davon, also rund 200 Millionen Euro, entfiel direkt auf das Geschäftsfeld Luft- und Raumfahrt. Diese Zahlen ermittelte das Forum Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg bei einer Mitgliederbefragung im vergangenen Jahr.
„Ein besonderes Aushängeschild innerhalb der Luft- und Raumfahrtbranche im Südwesten ist die Raumfahrtindustrie“, so Richard Drautz. Nach einer Statistik des BDLI arbeiteten 2007 rund 2.400 Beschäftigte – mehr als 40 Prozent aller beim BDLI gemeldeten deutschen Raumfahrt-Beschäftigten - an Standorten in Baden-Württemberg. Besondere Kompetenzen liegen im Südwesten bei Satelliten für wissenschaftliche Missionen und Erdbeobachtungssystemen, bei kleinen und mittleren Triebwerken und bei verschiedensten Subsystemen.
Die Luft- und Raumfahrtunternehmen in Baden-Württemberg können auf eine ausgezeichnete Forschungsinfrastruktur zurückgreifen. So ist die Luft- und Raumfahrtfakultät der Universität Stuttgart die größte ihrer Art im Bundesgebiet. „An keiner anderen Universität werden mehr Diplomingenieure der Luft- und Raumfahrttechnik ausgebildet als in Stuttgart“, erklärte der Staatssekretär. Nach Angaben der Universität kommen allein zwei Drittel aller Raumfahrtingenieure in Deutschland von hier.
Besondere Bedeutung hätten auch die sechs Forschungsinstitute des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt im Land (DLR). Beispielsweise würden in den DLR-Instituten in Stuttgart mit Luft- und Raumfahrt-Know-how Technologien für das Automobil der Zukunft entwickelt – für alternative Antriebe, Energiespeicherung oder Leichtbau. „Und mancher Hausbesitzer hat heute selbst Raketentechnik aus Lampoldshausen im Keller – in Form des besonders umweltfreundlichen Blaubrenners für Ölheizungen, der im DLR-Institut für Raumfahrtantriebe entwickelt wurde“, so Richard Drautz.
Die Luft- und Raumfahrtindustrie in Baden-Württemberg sei seit jeher durch ihre intensive Vernetzung geprägt. „Unsere Unternehmen, und hier besonders die mittelständischen, können ihre Wettbewerbsfähigkeit nur dann halten und ausbauen, wenn sie im Rahmen von strategischen Allianzen zusammenarbeiten“, so der Staatssekretär. Deshalb habe das Forum Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg die Aufgabe übernommen, die Zusammenarbeit der Akteure innerhalb eines Clusters zu koordinieren und damit zu intensivieren. Wichtig seien hier die Forschung und Entwicklung, eine gemeinsame Präsenz auf Messen, die Ausbildung und die Produktion. „Die Förderung von Branchen- und Technologieclustern ist auch ein wesentlicher Bestandteil meiner Innovationspolitik“, so Richard Drautz. Beim im vergangenen Jahr vom Wirtschaftsministerium ausgeschriebenen regionalen Clusterwettbewerb wählte die Jury aus 36 Bewerbungen zwölf Clusterinitiativen für eine Förderung aus, darunter war das Forum Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg mit seinem regionalen Clusterprojekt „Future Aerospace Network“.
„Auch diese Veranstaltung heute dient der Intensivierung des Luft- und Raumfahrtnetzwerks, dem Austausch von Erfahrungen und vielleicht auch der Anbahnung von Kooperationen“, so der Staatssekretär abschließend.
Quelle:
Wirtschaftsministerium