"Die Landesfinanzverwaltung erhebt Steuereinnahmen des Bundes und der Länder in Höhe von rund 59 Milliarden Euro jährlich. Im Fünfjahresvergleich ist dies eine Steigerung um rund 14 Prozent. Gleichzeitig sind aber die Gesamtausgaben für die Steuerverwaltung in den letzten fünf Jahren inflationsbereinigt um rund 6 Prozent zurückgegangen. Wir arbeiten damit deutlich effizienter. Die Finanzverwaltung sorgt für eine gleichmäßige Besteuerung und dadurch letztlich für Steuergerechtigkeit", sagte Finanzminister Willi Stächele.
Ein Großteil der Einnahmen wird in der Einkommensteuerveranlagung der Finanzämter festgesetzt. Der Personalbestand konnte landesweit auf 4.075 Beschäftigte ausgebaut werden. Diese haben im zuletzt betrachteten Veranlagungszeitraum 3.606.906 Einkommensteuerfälle veranlagt. Schon der so genannte Innendienst erzielte im letzten Jahr ein Mehrergebnis in Höhe von über 470 Millionen Euro im Vergleich zu der Steuer, die sich aus den erklärten Angaben errechnet hätte. Der verstärkte Einsatz von EDV ermöglicht dabei ein immer effektiveres Arbeiten. Beispielsweise wird rund ein Drittel der Einkommensteuererklärungen heute mit der elektronischen Steuererklärung ELSTER abgegeben. Durch die damit verbundene Zeitersparnis können Personalkosten in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro jährlich eingespart werden.
"Einen weiteren wichtigen Beitrag zur Sicherstellung des Steueraufkommens, aber auch zur Sicherung der Steuergerechtigkeit leistet auch die Betriebsprüfung", betonte Finanzminister Stächele. Es sei gelungen, die Prüfung der Großbetriebe, bei denen erfahrungsgemäß die höchsten Mehrergebnisse erzielt werden, zu intensivieren. Insgesamt 1.837 Betriebsprüfer im Land hätten im Jahr 2009 ein Mehrergebnis von rund 2,6 Milliarden Euro erzielt. Damit konnte die Betriebsprüfung die jährlichen Mehreinnahmen in den letzten fünf Jahren um mehr als 900 Millionen Euro erhöhen. Durchschnittlich erzielte jeder Prüfer somit ein Mehrergebnis in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro.
Auch im Bereich der Steuerfahndung ist die Personalausstattung mit 311 Fahnderinnen und Fahndern im Ländervergleich gut. Insgesamt sind im zuletzt betrachteten Veranlagungszeitraum 3.066 Fahndungsfälle abgeschlossen worden. Dies hat zu Mehrsteuern in Höhe von rund 313 Millionen geführt, das entspricht durchschnittlich etwas mehr als 100.000 Euro je Fall und einer Steigerung von fast 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
"Die Steuerverwaltung leistet insgesamt eine ausgezeichnete Arbeit von höchster Qualität, und dies in Zeiten eines immer komplizierter werdenden Steuerrechts. Ihr Einsatz ist wichtig und ermöglicht die Finanzierung staatlicher Aufgaben, die allen Bürgen zu Gute kommen", sagte Finanzminister Willi Stächele abschließend.
Quelle:
Finanzministerium Baden-Württemberg