Der Staatssekretär im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Richard Drautz, stellte heute beim Tag des Geotops 2009 in Heilbronn den Jägerhaus-Steinbruch der interessierten Öffentlichkeit vor: „Der geologische Aufbau, die gute Erhaltung der Steinbruchwände, die vorzügliche Erschließung für die Öffentlichkeit mit Wegen und informativen Tafeln sowie die Einbindung in den Keuperweg bieten ideale Voraussetzungen für die diesjährige Zentralveranstaltung.“ Bereits zum achten Mal traten bundesweit Geologen der Geologischen Dienste, der Universitäten und Museen zusammen mit engagierten Hobbygeologen an, um geologisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Erdgeschichte ihrer Heimat näher zu bringen. Zeitgleich wurden im ganzen Land weitere zahlreiche Führungen zu geologischen Besonderheiten angeboten.“
Der Tag des Geotops solle nicht nur das Wissen um die geologische Entwicklung und den Aufbau einer Landschaft befördern, ein wenig sollten auch die Geotope selbst davon profitieren, hob Drautz hervor. Ebenso wie der Schutz von seltenen Pflanzen und Tieren gehöre auch der Schutz von Geotopen untrennbar zum Naturschutz und brauche künftig eine höhere Wertschätzung. „Nicht nur um die Geotope zu schützen, sondern auch um sie für einen nachhaltigen und sanften Tourismus zu erschließen, werden diese geologischen Attraktionen vom Landesamt in einem Geotop-Kataster erfasst“, erläuterte Drautz. Das Kataster erfasse mittlerweile über 5.000 Objekte.
„Gerade der Naturraum um Heilbronn bietet sich für den sanften Geotourismus besonders an: ein landschaftlich reizvolles breites Neckarbecken, an das westlich die sanften Hügel des lössbedeckten Kraichgaus und im Osten das Heilbronner Bergland mit seinen rebbestockten Hängen und den bewaldeten Kuppen anschließen.“ Steinbrüche, Mergel- und Tongruben und viele weitere Aufschlüsse führten die regionale Geologie vor Augen. „Erwähnt seien hier nur die Beispiele Frankenbacher Sande, die Böckinger Lehmgrube oder die Höhenschotter bei Klingenberg.“
Die Mitarbeiter des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau beim Regierungspräsidium Freiburg, die diesen Tag des Geotops organisierten, führten durch den Steinbruch und über den Keuperweg und standen für Auskünfte zur Verfügung. Weitere Stationen zeigten einen Ausschnitt aus den vielfältigen, in Baden-Württemberg vorkommenden Gesteinen – ein „Museum zum Anfassen“ – sowie den regionalen Weinbau in Abhängigkeit von Geologie und Böden. Ein kleiner Büchertisch rundete die Veranstaltung ab.
„Baden-Württemberg ist ein Geoland mit einer überdurchschnittlichen Fülle verschiedener geologischer Formationen, Gesteine und Landschaftsformen. Der heutige Tag ist ein Tag der Offenen Tür für die Erde gewesen – ein Tag, der ganz im Zeichen der Erdgeschichte gestanden ist“, schloss der Wirtschaftsstaatssekretär.
Quelle:
Wirtschaftsministerium