Der Antrag, herausragende Bauten Le Corbusiers in die Liste des UNESCO-Welt-erbes einzuschreiben, geht in die zweite Runde. Zum Stichtag 1. Februar reichten Deutschland, Argentinien, Belgien, Japan und die Schweiz unter der Federführung Frankreichs einen überarbeiteten Antrag beim Welterbezentrum in Paris ein. Dies teilten das für das Weltkulturerbe im Land zuständige Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und die Landeshauptstadt Stuttgart, die für den deutschen Beitrag zur Weissenhofsiedlung verantwortlich zeichnet, heute mit. Der Antrag wird dem Welterbekomitee im Juni 2011 erneut zur Entscheidung vorgelegt.
Mit der gezielten Überarbeitung reagieren die sechs Staaten auf die Anregungen und Empfehlungen, die ihnen das Welterbekomitee auf seiner Sitzung 2009 in Sevilla gegeben hatte. So wird auch in dem veränderten Titel des Antrags: „Das architektonische Werk von Le Corbusier – Ein herausragender Beitrag zur Modernen Bewegung“ deutlich gemacht, dass nicht die Person Le Corbusiers, sondern vielmehr seine herausragende Rolle für die Herausbildung der modernen Architektur im Mittelpunkt steht. Stärker als bisher wird sein Werk im Zusammenhang mit den geistigen Strömungen und den Herausforderungen des 20. Jahrhunderts an die gebaute Umwelt dargestellt.
Die in den Antrag aufgenommene Serie wurde auf 19 besonders bedeutsame und gut erhaltene Gebäude und Ensembles reduziert. Auch hierin folgen die sechs Staaten einer Empfehlung des Welterbekomitees. Wie schon im ursprünglichen Antrag von 2008 ist Deutschland mit den beiden Häusern vertreten, die Le Corbusier 1927 für die Weissenhofsiedlung in Stuttgart entwarf. Sie gelten seither als Ikonen einer modernen Lebensweise und einer neuen Ästhetik. Der Erfolg des Weissenhofmuseums im Haus Le Corbusier, das im Sommer 2010 seinen 100.000sten Besucher begrüßen konnte, unterstreicht das wachsende Interesse an den Wurzeln des modernen Bauens.
Quelle:
Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg / Stadt Stuttgart