„Das neue Forschungsgebäude ist ein großer Schritt nach vorn für die Lebenswissenschaften in Baden-Württemberg. Es ermöglicht der Universität Ulm, ihre Kernkompetenz in diesem zukunftsweisendem Forschungsbereich weiter auszubauen. Mit Gesamtbaukosten von rund 31 Millionen Euro ist es das bedeutendste Bauprojekt der Universität Ulm seit der Fertigstellung der Gebäude der Universität West im Jahr 1992. Mit den neuen hochmodernen biologischen, biochemischen und biomedizinischen Laborflächen wird der naturwissenschaftlich-medizinische Schwerpunkt der Universität Ulm gestärkt.“ Dies sagte Finanzminister Gerhard Stratthaus am Mittwoch (20. Februar 2008) in Ulm anlässlich der Übergabe des Neubaus für biochemische und biomedizinische Grundlagenforschung der Universität Ulm.
Der Neubau sei nicht nur für die Entwicklung der Universität und den Forschungsstandort Ulm, sondern auch für die Stadt Ulm und die Wirtschaft der Region und von großer Bedeutung. Das neue Forschungsgebäude mit rund 5 800 Quadratmetern Nutzfläche bilde das zukünftige Dach des lebenswissenschaftlichen Zentrums „Forschungsnetz ZytoOrganoPoese“ der Universität Ulm. „Hier werden sich interdisziplinäre Arbeitsgruppen verschiedenster Fachrichtungen mit dem Ziel der gemeinsamen Erforschung von Grundfragen der Stammzellenbiologie und der regenerativen Medizin zu einem Netzwerk bündeln“, betonte Stratthaus. Auch in architektonischer Hinsicht sei der Bau bemerkenswert. Mit dem transparenten Neubau, der im Gegensatz zu der strengen grauen Betonarchitektur der Gebäudekreuze und zu den farbigen Holzgebäuden der Uni West stehe, sei ein weiteres, exemplarisches Stück Hochschularchitektur des 21. Jahrhunderts entstanden.
Im neuen Forschungsgebäude werden elf fakultätsübergreifende Arbeitsgruppen spezifische Aspekte der Wiederherstellung von Gewebe bearbeiten. Wissenschaftsminister Professor Dr. Peter Frankenberg sagte dazu in Stuttgart: „Dieses Netzwerk bringt alle Voraussetzungen mit, um wegweisende Forschungsergebnisse für die Herstellung von Zellen und Organen aus adulten Stammzellen zu erarbeiten. Mit diesem Ansatz können in Zukunft vielleicht Krankheiten wie Parkinson, Krebs oder Diabetes geheilt werden. Die Forschungskompetenz des Netzwerks wird für die Universität Ulm zu einem deutlichen Alleinstellungsmerkmal werden.“
„Wissenschaft, Forschung und Lehre haben für die Landesregierung einen hohen Stellenwert. Sie bilden die Fundamente unserer Zukunft“, betonte der Finanzminister. Der Universität und dem Universitätsklinikum Ulm komme dabei für das Land eine gewichtige Rolle zu. Allein für die Universität Ulm habe das Land in den letzten zehn Jahren über 100 Millionen Euro in Baumaßnahmen investiert. Nun stehe nach einer rund 35-jährigen Nutzungsdauer die grundlegende Modernisierung der Gebäudekreuze an. Allein in einem ersten Bauabschnitt werden rund 18 Millionen Euro investiert. „Das zeigt deutlich, dass in den nächsten Jahren die Sanierung und Modernisierung bestehender Hochschulgebäude im Vordergrund stehen wird“, sagte Stratthaus.
Der Finanzminister hob hervor, dass auch zukünftig ein konsequenter Konsolidierungskurs in der Haushaltspolitik notwendig bleibe. Nur so lasse sich die Handlungsfähigkeit Baden-Württembergs für die Zukunft sichern. „Mit der Nullverschuldung 2008 haben wir dazu einen großen Beitrag geleistet. Jetzt dürfen wir diesen Erfolg nicht verspielen.“ Die gestiegenen Steuereinnahmen habe das Land genutzt, um die Verschuldung zu stoppen, Altschulden zu tilgen, Vorsorge zu treffen und in die Zukunft zu investieren. „Wir wollen auch in Zukunft Lehre, Forschung und medizinische Versorgung auf höchstem Niveau. Zukunftschancen, Konkurrenzfähigkeit und Lebensqualität in unserer Gesellschaft hängen immer stärker von der Kompetenz, der Kreativität sowie dem Wissen und Können der Menschen ab“, sagte Finanzminister Gerhard Stratthaus abschließend.
Quelle:
Finanzministerium Baden-Württemberg