Für seine familienbewusste Personalpolitik wurde dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg bereits zum dritten Mal nach 2002 und 2005 das Zertifikat zum audit berufundfamilie erteilt. Dr. Hans Freudenberg, Ministerialdirektor im Wirtschaftsministerium, nahm heute in Berlin das Zertifikat von der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen und der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Dagmar Wöhrl, entgegen.
Von den 322 Arbeitgebern, die heute das Zertifikat erhielten, sind 144 Unternehmen, 145 Institutionen und 33 Hochschulen. 198 wurden zum ersten Mal ausgezeichnet. 124 haben das audit – wie auch das Wirtschaftsministerium – bereits zum wiederholten Mal durchlaufen. „Damit haben sich mehr als 95 Prozent der bereits zertifizierten Arbeitgeber dafür entschieden, den Weg zu einer familienbewussten Personalpolitik weiterzuverfolgen und im Auditierungsprozess zu bleiben“, so Dr. Hans Freudenberg.
Das audit berufundfamilie, entwickelt auf Initiative und im Auftrag der Hertie Stiftung, erfasst den Status quo der bereits angebotenen Maßnahmen zur besseren Balance von Beruf und Familie und entwickelt sie weiter. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Prozesses erhalten die Unternehmen und Institutionen das Zertifikat. Die praktische Umsetzung wird jährlich von der berufundfamilie gGmbH überprüft. Nach drei Jahren können im Rahmen einer Re-Auditierung weiterführende Ziele vereinbart werden. Nur bei erfolgreicher Re-Auditierung darf das Unternehmen das Zertifikat weiter führen.
Das Wirtschaftsministerium hat sich als erste Landesbehörde bereits im Jahr 2002 dem Auditierungsprozess gestellt und die Aktivitäten seitdem immer weiter ausgebaut. „Familienbewusstes Handeln ist ein Wettbewerbsvorteil: qualifizierte, zufriedene und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die wichtigste Vorraussetzung für den Erfolg,“ erklärte Dr. Hans Freudenberg.
Im Wirtschaftsministerium wurden unter anderem die Arbeitszeitregelungen umfassend flexibilisiert, Telearbeitsplätze ausgebaut, die soziale Eingliederung von Telearbeiterinnen und Telearbeitern sichergestellt, Informationsveranstaltungen realisiert, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Personalentwicklungskonzept berücksichtigt und ein Patensystem für neue Mitarbeiter/innen und Wiedereinsteiger/innen nach familiärer Beurlaubung eingeführt. Zudem realisierte das Wirtschaftsministerium eine Vorgesetzteneinschätzung zum Führungsverhalten und zur sozialen Kompetenz unter Einbeziehung eines familienbewussten Führungsverhaltens, ermittelte den Kinderbetreuungsbedarf, bot Kinderbetreuung an und veranstaltete einen Kindertag.
Weiter unterstützt das Wirtschaftsministerium die Einführung und Umsetzung von familienbewussten Maßnahmen bei kleinen und mittleren Unternehmen: Mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und aus Landesmitteln fördert das Land die Realisierung des audit berufundfamilie in Unternehmen mit 15 bis 250 Beschäftigten, indem es 50 Prozent der Kosten übernimmt.
Der Prozess im Wirtschaftsministerium geht nach Erhalt der Auszeichnung kontinuierlich weiter: Neben der Aufrechterhaltung bewährter Maßnahmen sollen unter anderem die Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge weiter ausgebaut werden. Geplant sind zudem Beschäftigungsangebote während der Elternzeit, die weitere Erhöhung der Akzeptanz von Teilzeitbeschäftigung, eine Mitarbeiterbefragung durch den Personalrat und die Fortführung der Vorgesetzteneinschätzung zum Führungsverhalten und zur sozialen Kompetenz. Zudem soll die Wiedereingliederung von beurlaubten Beschäftigten weiter gefördert und angesichts der demografischen Entwicklung Informationsveranstaltungen zum Thema Pflege angeboten werden.
Quelle:
Wirtschaftsministerium