Um mittelständische Unternehmen im Land bei der Bewältigung der Wirtschaftskrise zu unterstützen, fördert das Wirtschaftsministerium sie in diesem und im kommenden Jahr mit rund 400 Millionen Euro.
Mit dem Infrastrukturprogramm des Landes und dem Konjunkturprogramm des Bundes werden mehr als zwei Milliarden Euro im Land in die Infrastruktur investiert, von denen insbesondere die mittelständische Wirtschaft profitieren wird. „Die Programme werden zusätzliche Aufträge für die Bauindustrie und das Handwerk auslösen und so Arbeitsplätze sichern“, erklärte Richard Drautz. Im Rahmen der beiden Programme kommen im Bereich des Wirtschaftsministeriums in den Jahren 2009 und 2010 rund 140,5 Millionen Euro zusätzliche Investitions- und Fördermittel zum Einsatz:
- 50 Millionen Euro für schnell umsetzbare Projekte in städtebaulichen Sanierungsgebieten,
- 46 Millionen Euro für Neubau-, Sanierungs- und Ausstattungsinvestitionen bei den wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen,
- 17 Millionen Euro in Rahmen eines Sonderprogramms „Nachhaltige Tourismusinfrastruktur“,
- jeweils zehn Millionen Euro für die überbetrieblichen Bildungszentren der Wirtschaftsorganisationen und die Aufstockung des Wohnraumförderungsprogramms
- und 7,5 Millionen Euro für die Denkmalförderung.
Darüber hinaus stellt das Wirtschaftsministerium in diesem und im nächsten Jahr rund 260 Millionen Euro für die Mittelstandsförderung bereit. Ein Großteil dieser Mittel wird für Maßnahmen zur Verbesserung der Kapitalversorgung eingesetzt. „Höchste Priorität kommt in der momentanen Situation der Sicherstellung der Unternehmensfinanzierung zu. Zu diesem Zweck hat die Landesregierung eine Reihe von Maßnahmen wie die Erhöhung des Bürgschaftsrahmens für Unternehmenskredite ergriffen“, so der Staatssekretär. Das Wirtschaftsministerium unterstütze die Mittelstandsfinanzierung in diesem und im nächsten Jahr durch Zinszuschüsse für zinsverbilligte Darlehen in Höhe von rund 120 Millionen Euro.
Um kleinen und mittleren Unternehmen in Notsituationen zu helfen, hat das Wirtschaftsministerium zudem ein Förderprogramm zur Krisenberatung gestartet. Mit diesem Programm, für das 550.000 Euro zur Verfügung stehen, fördert das Wirtschaftsministerium befristet für das Jahr 2009 eine kurzfristige Beratung von bis zu vier Beratungstagen, auf die im akuten Krisenfall schnell und unbürokratisch zurückgegriffen werden kann.
„Zunächst müssen wir dafür sorgen, dass die Unternehmen die schwierige konjunkturelle Situation gut überstehen. Es wäre aber zu kurz gegriffen, wenn sich die Wirtschaftspolitik in der Krise nur auf die Unternehmensrettung konzentrieren würde. Wir benötigen Innovationen, um die Krise zu überwinden und in Zukunft wieder wirtschaftliches Wachstum zu generieren“, erklärte Richard Drautz. Aus diesem Grund fördert das Wirtschaftsministerium auch Maßnahmen zur Erhöhung der Innovationsfähigkeit der Unternehmen und zur Steigerung der Qualifikation der Beschäftigten. Hierfür werden in den Jahren 2009 und 2010 rund 140 Millionen Euro bereitgestellt.
So ist Baden-Württemberg das erste Bundesland, das im Rahmen seiner Mittelstandspolitik Innovationsgutscheine an kleine Unternehmen ausgibt. Hierfür stellt das Wirtschaftsministerium im Rahmen eines Modellprojekts sechs Millionen Euro aus Landesmitteln zur Verfügung. Die Unternehmen haben mit einem Gutschein die Möglichkeit, sich externen Sachverstand bei Forschungseinrichtungen kostengünstig einzukaufen. Das Modellprojekt ist erfolgreich gestartet. Bislang sind bereits knapp 700 Anträge auf Innovationsgutscheine eingegangen. Davon haben rund 500 Unternehmen einen positiven Bescheid erhalten.
Ganz besonders wichtig ist es auch, dass die Potenziale der immer knapper werdenden Nachwuchskräfte nicht vergeudet werden. Dieses Risiko ist gegeben, wenn Betriebe in Konkurs gehen und deren Auszubildende ihre Lehre nicht fortsetzen können. Damit diese Auszubildenden nicht auf der Strecke bleiben, fördert das Wirtschaftsministerium mit dem Programm „Azubi transfer“ deren Übernahme durch andere Betriebe.
„Der Mittelstand kann sich auch in Zukunft darauf verlassen, dass das Land sich in besonderem Maße für seine Interessen einsetzt. Wir lassen den Mittelstand nicht im Stich. Denn die kleinen und mittleren Unternehmen sind nicht nur ein Garant für das Gedeihen unseres Wirtschaftsstandortes, sie sind die Wohlstandsquelle unserer Gesellschaft“, so der Staatssekretär.
Quelle:
Wirtschaftsministerium