Wirtschaftsstaatssekretär Richard Drautz empfing als Vertreter der Landesregierung während seines Besuchs der Internationalen Grünen Woche am 24. Januar Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbands, am Baden-Württemberg-Stand. „Ich sehe die Landwirte zunehmend auch als Energiewirte. Der weitere Ausbau der energetischen Nutzung von Biomasse ist unerlässlich, um die energiepolitischen Ziele der Landesregierung entsprechend dem Energiekonzept 2020 zu erreichen“, erklärte Drautz. Er tauschte sich mit Schavan und Sonnleitner darüber aus, wie höchste Qualität und Sicherheit bei Lebensmitteln für die Verbraucher erreicht werden kann.
Ein weiterer Schwerpunkt des Messebesuchs von Drautz war die Fachschau für Bioenergie und nachwachsende Rohstoffe „nature.tec“ am 25. Januar, die sich mit dem gesamten Spektrum der technischen und energetischen Nutzung von Agrar- und Forstrohstoffen beschäftigt. Der Staatssekretär nutzte die Gelegenheit, um sich über aktuelle Entwicklungen in dem Bereich Bioenergie zu informieren. Auf insgesamt 6.000 Quadratmetern Hallenfläche werden hier innovative und nachhaltige Ideen vorgestellt, die Fachbesucher und Endverbraucher gleichermaßen ansprechen sollen. Ziel der „nature.tec“ ist eine umfassende Darstellung der nachhaltigen Erzeugung und Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen sowie Holz als Energielieferant und Werkstoff.
Bei seinem Rundgang durch die Messe besuchte Staatssekretär Richard Drautz auch mehrere baden-württembergische Aussteller, so beispielsweise die bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall und die Scheifele GmbH aus Bretzfeld (Hohenlohekreis). „Messen sind ein wichtiges Instrument für die Motivation und die Beratung der Verbraucher. Hier begegnen sich Händler, Hersteller und Kunden unmittelbar“, so Drautz. „Kaum ein anderes Instrument ist in der Lage, die Darstellung von Unternehmen und deren Produkten in ihrer Breite und Tiefe so gut mit dem persönlichen Kundenkontakt zu verbinden wie ein Messeauftritt.“
Für den Ausbau der erneuerbaren Energieträger hat sich das Land Baden-Württemberg im Rahmen des Energiekonzepts 2020 ehrgeizige Ziele gesetzt. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung soll bis 2020 im Vergleich zu 2005 verdoppelt werden. Die Bioenergie soll dabei einen Anteil von über 40 Prozent übernehmen. Ebenso soll die Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien bis 2020 gegenüber 2006 annähernd verdoppelt werden, die Bioenergie soll daran einen Anteil von über 70 Prozent haben. Insgesamt sollen bis 2020 mindestens 20 Prozent der Bruttostromerzeugung, mindestens 16 Prozent der Wärmebereitstellung und mindestens 13 Prozent des gesamten Primärenergiebedarfs durch regenerative Energiequellen gedeckt werden.
Bereits im Jahr 2007 hat das Wirtschaftsministerium einen Bioenergie-Wettbewerb gestartet, um die Effizienz der Bioenergienutzung zu verbessern. In einem Wettbewerb wird in regelmäßigen Intervallen eine Fördersumme für Bioenergieprojekte ausgeschrieben, um die sich Projektträger mit ihren Projekten bewerben können. Schwerpunkte sind besonders innovative und energieeffiziente Bioenergievorhaben.
Quelle:
Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg