Denkmalpflege

Wirtschaftsstaatssekretär Drautz eröffnet Tag des offenen Denkmals 2010

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„Der Tag des offenen Denkmals bietet den beruflich in der Denkmalpflege Tätigen ein Forum, ihre Arbeit vorzustellen. Aber auch viele private Eigentümer, ehrenamtlich Tätige und in Bürgerinitiativen Engagierte können eine breite Öffentlichkeit über die Erfolge und die Schwierigkeiten ihrer Arbeit informieren“, erklärte Richard Drautz, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, heute anlässlich der Eröffnungsveranstaltung des Tages des offenen Denkmals im Zeppelin Museum in Friedrichshafen.

Am Tag des offenen Denkmals, der am 12. September europaweit zum 20. Mal stattfindet, sind in Baden-Württemberg knapp 700 Kulturdenkmale in rund 260 Städten und Gemeinden zu besichtigen, die sonst der Öffentlichkeit nicht oder nur schwer zugänglich sind. Das Schwerpunktthema lautet „Kultur in Bewegung – Reisen, Handel und Verkehr“. „Als Wirtschaftsstandort mit touristischen Qualitäten und Geschichtsbewusstsein bietet sich Friedrichshafen und besonders das Zeppelin Museum als Ort der Eröffnungsveranstaltung geradezu an“, so Richard Drautz. Der ehemalige Hafenbahnhof gehöre zu den markantesten Objekten des Neuen Bauens in Baden-Württemberg. Das Museum sei ein Beispiel dafür, dass Restaurierung und Umbauten an Kulturdenkmalen dann am besten gelingen, wenn es möglichst früh zu einer konstruktiven Partnerschaft aller Beteiligten – Denkmalpflegern, Denkmaleigentümern, erfahrenen Handwerkern, Architekten und Restauratoren - komme.

Der Staatssekretär wies darauf hin, dass das Wirtschaftsministerium die Bau- und Kunstdenkmalpflege im Jahr 2010 mit rund 14,5 Millionen Euro gefördert habe und fördern werde. Zusätzlich wird das Sonderprogramm zur Denkmalpflege, das im vergangenen Jahr mit rund fünf Millionen Euro ausgestattet war, in diesem Jahr mit weiteren 2,5 Millionen Euro fortgesetzt. Das Programm, das aus Mitteln des Infrastrukturprogramms der Landesregierung vorfinanziert wird, ermöglicht die Erhaltung, Sanierung und Pflege von kleinen und mittelgroßen Objekten. Ziel des Sonderprogramms ist es, Kulturdenkmale für Wohn-, freiberufliche, kleingewerbliche oder kulturelle Zwecke zu nutzen und so die kommunale Infrastruktur zu verbessern und die Orts- und Stadtzentren zu stärken.

In den vergangenen neun Jahren wurden mit rund 152 Millionen Euro nahezu 4.700 Instandsetzungsmaßnahmen an privaten, kommunalen und kirchlichen Kulturdenkmalen gefördert. Die Mittel für den Denkmalschutz kommen aus dem so genannten Wettmittelfonds des Landes, stammen also aus Lotterieeinnahmen. Insgesamt stellt das Land in diesem Jahr neben den Mitteln des Sonderprogramms rund 23 Millionen Euro für die Denkmalpflege zur Verfügung. Die darin enthaltenen 14,5 Millionen Euro des Denkmalförderprogramms werden direkt für die Erhaltung, Sanierung und Nutzung von Denkmalen eingesetzt. 8,5 Millionen gibt das Land insbesondere für Forschung und Werkstätten einschließlich Fachpersonal für Projekte und Publikationen sowie für archäologische Grabungen aus. Zudem fördert der Bundesbeauftragte für Kultur und Medien die baden-württembergischen UNESCO Welterbestätten in diesem Jahr mit 2,7 Millionen Euro.

„Denkmalförderung kommt fast ausschließlich dem Mittelstand, dem lokalen Gewerbe, dem Handwerk und den Freiberuflern zugute“, so Richard Drautz. Der Denkmalschutz fördere den Gedanken der Nachhaltigkeit. Vorhandene bauliche Ressorcen würden dauerhaft erhalten und zukunftsfähig ertüchtigt.

Der Staatssekretär hob hervor, dass die Denkmalpflege von den Partnern – der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Baden-Württemberg Stiftung und dem Bundesbeauftragten für Kultur und Medien - unterstützt werde. „Vielfache Unterstützung erfahren die Kulturdenkmale auch durch die Arbeit ehrenamtlich Beauftragter und zahlreicher Bürgerinitiativen, die sich bereits verloren gegebener Kulturdenkmale annehmen“, so Richard Drautz.

Hintergrundinformation:

Der Tag des offenen Denkmals wurde erstmals 1984 in Frankreich veranstaltet. Die Idee hatte Erfolg und wurde 1991 vom Europarat aufgegriffen und in Form der „European Heritage Days“ europaweit eingeführt. Deutschland ist einer von 48 beteiligten Staaten.

Ein bundesweites Verzeichnis aller Aktionen – darunter sämtliche Veranstaltungen in Baden-Württemberg – findet man, um letzte Meldungen ergänzt, auf der Homepage der Deutschen Stiftung Denkmalschutz www.tag-des-offenen-denkmals.de. Die Veranstaltungen zum Tag des offenen Denkmals können auf der Homepage www.denkmalpflege-bw.de eingesehen werden. Hier finden sich zudem viele interessante Hinweise zu Denkmalschutz und Denkmalpflege in Baden-Württemberg.

Quelle:

Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg

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