Der Staatssekretär im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Richard Drautz, hat heute in Dietingen-Böhringen, Landkreis Rottweil, auf dem landwirtschaftlichen Betrieb Müller eine Strohpelletieranlage eingeweiht: „Wir haben bisher im Bioenergiewettbewerb 16 Vorhaben gefördert und dafür etwa 2,5 Millionen Euro als Zuschuss bewilligt. Ich freue mich, heute mit Ihnen die Einweihung dieser Strohpelletieranlage feiern zu dürfen. Ganz besonders freue ich mich, weil es die erste der geförderten Anlagen ist.“ Familie Müller habe es geschafft, in nur einem halben Jahr diese Anlage zu errichten. „Sie leisten hier einen wichtigen Beitrag, um durch den Einsatz von Biomasse unsere Ziele für den Klimaschutz voran zu bringen.“
Wesentliche Anteile an der Umsetzung des Energiekonzeptes habe die Bioenergie, führte Drautz aus. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung solle bis 2020 verdoppelt werden, die Bioenergie solle an dieser Verdopplung einen Anteil von über 40 Prozent übernehmen. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmebereitstellung solle bis 2020 auch annähernd verdoppelt werden und die Bioenergie solle daran einen Anteil von über 70 Prozent haben.
„Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, haben wir letztes Jahr ein neues Förderprogramm für Bioenergie vorgestellt. In einem Wettbewerb werden in regelmäßigen Intervallen eine Fördersumme – circa zwei Millionen Euro pro Jahr – für Bioenergieprojekte ausgeschrieben, um die sich Projektträger mit ihren Projekten bewerben können. Schwerpunkte sind besonders innovative und energieeffiziente Bioenergievorhaben wie zum Beispiel die bessere Wärmenutzung bei Biogasanlagen. Und ein weiteres Kriterium ist uns sehr wichtig und dabei werden wir angesichts der lebhaften Diskussionen in den Medien bestätigt. Ein wesentliches Kriterium ist die Erschließung neuer, bisher nicht genutzter Substrate und Brennstoffe, um zum einen alle unsere Potenziale auszuschöpfen und zum andern durch Nutzung von Reststoffen der Konkurrenz mit Nahrungsmitteln auszuweichen.“
Fachleute hätten untersucht, wie viel Biomasse in Baden-Württemberg zur energetischen Verwertung zur Verfügung stehe. Da sei in erster Linie Holz zu nennen: ungefähr 1,7 Millionen Tonnen an Waldrestholz können genutzt werden. Aber es stünden auch etwa 1 Million Tonnen an Stroh und etwa 0,7 Millionen Tonnen an überschüssigem Heu zur Verfügung. Das heißt, das Potenzial an Stroh und Heu ist etwa genauso groß wie das Potenzial an Waldrestholz.
Drautz: “Jetzt sehen wir, warum Anlagen wie die, die wir hier gemeinsam einweihen, so wichtig sind. Denn während bisher fast ausschließlich Anlagen gefördert und gebaut wurden, die mit dem Brennstoff Holz befeuert werden, betreten wir mit dieser Pelletieranlage den Weg zur Nutzung von Stroh und Heu.“
Quelle:
Wirtschaftsministerium