Ein ehemaliges Bahnwärterhaus in Überlingen, das Mausoleum in Weil, ein historischer Weinberg in Ballrechten-Dottingen und der ehemalige Schlachthof in Stuttgart – diese und weitere Kulturdenkmale sowie eine archäologische Ausgrabung besichtigt Richard Drautz, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, im Rahmen seiner Denkmalreise vom 30. August bis 2. September 2010. Die meisten Denkmale wurden aus dem Landesinfrastrukturprogramm Denkmalpflege vom Wirtschaftsministerium gefördert. Jeder Tag ist einem Regierungspräsidium gewidmet.
„Ziel meiner Reise ist es, vor Ort zu erfahren, wie mit Hilfe der Förderung beispielsweise seit langem leer stehende Kulturdenkmale für Wohn-, freiberufliche oder kleingewerbliche Zwecke genutzt, die kommunale Infrastruktur verbessert und gestärkt sowie Orts- und Stadtzentren aufgewertet werden“, erklärte Richard Drautz.
Baden-Württemberg gehört mit mehr als 90.000 Bau- und Kunstdenkmalen und über 60.000 archäologischen Denkmalen zu den Ländern mit den meisten und darunter sehr bedeutenden Kulturdenkmalen in Deutschland. „Denkmalpflege bedeutet nicht nur die Bewahrung des historischen Erbes des Landes, sondern leistet auch einen erheblichen Beitrag zur nachhaltigen Stadt- und Dorfentwicklung im Bestand und stellt eine lohnende Investition in die Zukunft dar“, so der Staatssekretär.
Im Jahr 2010 stellte das Wirtschaftsministerium bisher rund 7,9 Millionen Euro aus dem Denkmalförderprogramm für 255 Maßnahmen zur Verfügung. Dazu kommen aus Mitteln des Landesinfrastrukturprogramms zunächst weitere 4,3 Millionen Euro für 35 Projekte. „Die Förderung löst Folgeinvestitionen in vielfacher Höhe aus. Dies kommt insbesondere dem lokalen mittelständischen Baugewerbe und dem Handwerk zugute und trägt dazu bei, Arbeitsplätze in diesen Bereichen zu sichern“, erklärte Richard Drautz.
Der Staatssekretär lobte in diesem Zusammenhang das Engagement von Bürgerinitiativen und Fördervereinen für oftmals vom Abriss bedrohte Kulturdenkmale und betonte, dass es auch in Zeiten knapper Kassen wichtig sei, das Engagement von Denkmaleigentümern und –förderern durch eine effektive staatliche Denkmalförderung zu unterstützen. „Ohne den oftmals ehrenamtlichen Einsatz vieler Bürgerinnen und Bürger wäre die Denkmalpflege viel schwieriger“, so der Staatssekretär.
Wichtige Partner des Wirtschaftsministeriums bei der Denkmalförderung sind die Denkmalstiftung Baden-Württemberg, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, der Bundesbeauftragte für Kultur und Medien sowie die Baden-Württemberg Stiftung.
Der Reiseplan sieht folgende Stationen vor (Änderungen vorbehalten):
Montag, 30. August 2010, Regierungsbezirk Tübingen:
- Leutkirch: Marktstraße 12
- Überlingen: Susohaus und Goldbach 5
- Sigmaringen: Burg Hohenzollern
Dienstag, 31. August 2010, Regierungsbezirk Karlsruhe:
- Eberbach: Hauptstraße 29
- Waibstadt: Mausoleum Weil, Dr.-Weil-Weg
- Zuzenhausen: Schloss Seehälde, Horrenberger Str. 58
- Mannheim: Herschelbad, U3,1
- Ladenburg: Stadtkirche St. Gallus, Kirchenstr. 30, Bischofshof, Lobdengau-Museum, Amtshof 1 und Römische Basilika
Mittwoch, 1. September 2010, Regierungsbezirk Freiburg:
- VS-Villingen: Abt Gaisser Haus, Schulgasse 23
- Vörstetten: Archäologische Ausgrabung oder Alamannenmuseum
- Eschbach: Weinstetter Hof 1
- Ballrechten-Dottingen: Historischer Weinberg
Donnerstag, 2. September 2010, Regierungsbezirk Stuttgart:
- Cleebronn: Schloss Magenheim,74389 Cleebronn
- Widdern: ehemaliger Gasthof Adler, Adlergasse 2
- Stuttgart: ehemaliger Schlachthof, Schlachthofstr. 2/2A
- Ehemalige Kantine der Firma Behr, Behrstr. 90
- Esslingen: Wohn- und Geschäftshaus, Blumenstr. 33 und ehemalige Kelter des Kaisheimer Pfleghofes, Burgsteige 2
Quelle:
Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg