Energie

Wirtschaftsstaatssekretär Richard Drautz gibt weitere Gewinner im Bioenergiewettbewerb bekannt

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Baden-Württembergs Wirtschaftsstaatssekretär Richard Drautz hat heute in Stuttgart die Ergebnisse des siebten Durchgangs im Bioenergiewettbewerb vorgelegt. Wie Staatsekretär Drautz erläuterte, werden weitere zwei Projekte einen positiven Förderbescheid erhalten. „Mit den bewilligten Mitteln in Höhe von 230.000 Euro können Investitionen in der Größenordnung von knapp 1,6 Millionen Euro angestoßen werden“, betonte Drautz.

Wie Staatssekretär Richard Drautz erläuterte, kann im ersten ausgewählten Projekt ein Vorhaben mit einer besonders innovativen technischen Lösung gefördert werden.

In Heilbronn will die Firma Mitterer GmbH einen neu entwickelten Brenner für Holzpellets einsetzen. Die Mitterer GmbH ist eine Bäckerei, die sich auf Backwaren aus dem Holzofen spezialisiert hat. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Verschärfungen für die Emissionsgrenzwerte für Holzfeuerungen bemühte sich die Firma um eine Feuerungstechnik, die den Weiterbetrieb ihrer Holzbacköfen auch zukünftig sichern soll. Durch die in Neckarsulm ansässige Firma Wöhrle Umwelttechnik GmbH wurde ein Prototyp eines Holzpelletbrenners entwickelt, der zukünftig die Befeuerung der Holzbacköfen übernehmen soll. Der Prototyp wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule Rottenburg in der Bäckerei eingehend getestet und weiterentwickelt. Inzwischen werden exzellente Emissionswerte sowohl für Staub-, Kohlenmonoxid- als auch Stickoxidemissionen erreicht, so dass die Firma Mitterer den Einsatz in allen seinen 22 Holzbacköfen plant. Längerfristig sollen die Pelletbrenner auch in gas- und ölbefeuerten Backöfen und in allen Heizkesseln generell eingesetzt werden. Damit ergibt sich ein Potenzial für vielfältige Anwendungen. Das Projekt erhält deshalb eine Förderung von bis zu 80.000 Euro.

In einem zweiten Vorhaben soll, wie Drautz erläuterte, die Wärmeversorgung eines Dorfes über ein durchdachtes Gesamtsystem weitgehend über Bioenergienutzung erreicht werden.

In Hochdorf (Landkreis Biberach) soll ein weiteres Bioenergiedorf in Baden-Württemberg entstehen. Die Gemeinde Hochdorf will die gesamte Nahwärmeversorgung im Ortsteil Hochdorf in alleiniger Regie und Verantwortung aufbauen und betreiben. Dafür soll das gesamte Dorf über Bioenergie durch den Einsatz einer Holzhackschnitzelfeuerung und die Nutzung der Abwärme einer Biogas-Verstromungsanlage mit Wärme versorgt werden. Die Wärmeverteilung erfolgt über ein weiträumiges Nahwärmenetz mit circa 4,5 Kilometer Länge. Durch den Einsatz eines Pufferspeichers kann die Wärmeversorgung zu 100 Prozent aus regenerativen Energiequellen erfolgen. Wie auch die vorangehenden Bioenergiedörfer in Baden-Württemberg ist auch Hochdorf als Multiplikator ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Wirtschaftlichkeit solcher Projekte. Es hat Vorbildcharakter für potenziell viele weitere derartige Projekte in Baden-Württemberg und erhält deshalb eine Förderung von bis zu 150.000 Euro.

Drautz: „Für die energiepolitischen Ziele der Landesregierung – eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Bioenergienutzung – ist der weitere Ausbau der energetischen Nutzung von Biomasse unerlässlich. Die geförderten, besonders energieeffizienten Vorhaben werden zusammen mit den in ihrer Nachfolge kommenden Projekten einen wesentlichen Beitrag dafür leisten können.“

Für den landesweiten Bioenergiewettbewerb steht eine jährliche Fördersumme von rund zwei Millionen Euro bereit, um die sich Projektträger mit ihren Vorhaben bewerben können. Alle drei Monate werden die bis zum jeweiligen Stichtag eingegangenen Anträge unter Beteiligung eines Beirates mit Vertretern der Verbände, der Verwaltung und der Wissenschaft bewertet.

Das Förderkonzept für Bioenergie verfolgt einen breiten Förderansatz, erläuterte Drautz: „Es gibt dabei keine Festlegung auf einen Brennstoff und auf eine Energietechnik, sondern vielmehr eine Öffnung des Brennstoffspektrums auf bisher kaum oder nicht genutzte Biomassen wie Reste aus der Landwirtschaft und Landschaftspflege wie Stroh und Heu sowie eine Schwerpunktsetzung in der Technik auf Innovation und Energieeffizienz.“

Staatssekretär Drautz forderte Landwirte, kleine und mittlere Unternehmen sowie Kommunen und Kreise auf, sich auch weiterhin am Bioenergiewettbewerb mit guten Ideen und innovativen Vorhaben zu beteiligen. Die Antragsfrist für den nächsten Durchgang des Bioenergiewettbewerbs endet am 24. April 2009.

Damit die bisher geförderten Projekte ihre Vorbildwirkung entfalten können, ist ab sofort im Internet eine Übersichtsliste mit einer Kurzbeschreibung aller geförderten Vorhaben verfügbar.

Quelle:

Wirtschaftsministerium

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