Baden-Württembergs Wirtschaftsstaatssekretär Richard Drautz reist vom 2. bis zum 10. Mai 2009 an der Spitze einer 20-köpfigen Wirtschaftsdelegation in den Wachstumsmarkt Brasilien. Ziel der Reise ist es, neue Wirtschaftskontakte zwischen baden-württembergischen Mittelständlern und brasilianischen Firmen anzubahnen sowie die bisherige wirtschaftliche Zusammenarbeit zu vertiefen. Im Rahmen der Reise werden für die baden-württembergischen Unternehmen Kooperationsbörsen in Porto Alegre, São Paulo und Rio de Janeiro durchgeführt. An den drei Veranstaltungsorten treffen die baden-württembergischen Unternehmer mit potenziellen brasilianischen Geschäftspartnern zusammen. „Die von Baden-Württemberg International (bw-i) organisierten Kooperationsbörsen bilden eine wichtige Plattform, um neue Firmenbeziehungen zu bilden und bestehende Kooperationen mit brasilianischen Unternehmen zu vertiefen; außerdem ist Brasilien als fünftgrößtes Land der Welt mit einem anhaltend gleichbleibenden Wirtschaftswachstum zwischen vier und fünf Prozent sowie seiner politischen Stabilität ein viel versprechender Zukunftsmarkt“, sagte Drautz vor der Abreise.
In seinen Gesprächen mit hochrangigen Regierungsvertretern wird Drautz den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg als wichtigen Wirtschaftspartner für die brasilianischen Bundesstaaten Rio Grande do Sul, São Paulo und Rio de Janeiro vorstellen. So wird der Staatssekretär mit dem Vizebürgermeister von Porto Alegre und dem Minister für Entwicklung und internationale Angelegenheiten von Rio Grande do Sul zusammentreffen.
In einem Diskussionsforum mit dem Wirtschaftsminister und dem Präsidenten des Industrieverbandes von Rio de Janeiro wird Drautz die baden-württembergischen Fachinformationszentren Holz/Möbel und Umwelt präsentieren. Beide Technologiezentren werden vom Wirtschaftsministerium unterstützt und sollen dazu beitragen den Technologietransfer und die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern zu vertiefen.
Eckpunkte der Reise sind außerdem Besuche bei Bildungseinrichtungen, wie dem Colégio Humboldt in São Paulo und einer technischen Berufsschule in Sapucaia do Sul (Rio Grande do Sul), die eine Schulpartnerschaft mit dem Berufsschulzentrum in Bietigheim-Bissingen aus Baden-Württemberg hat. In Sapucaia do Sul besucht Drautz ein Straßenkinderprojekt und übergibt zur Finanzierung von Ausbildungsmaßnahmen eine Spende in Höhe von 2.500 Euro.
Drautz besucht auch verschiedene baden-württembergische Firmen, wie die Firma Stihl in Porto Alegre und die Firma Festo in São Paulo.
Nicht zuletzt wird Staatssekretär Drautz die Internationale Weinmesse ExpoVinis in São Paulo besuchen, auf der das Weinexportkontor Baden-Württemberg als einziger Aussteller aus Deutschland teilnimmt und dort verschiedene Weine seiner neu entwickelten Weinmarke Dyade52 erstmals präsentieren wird. „Mit der hohen Qualität unserer Weine werden wir die brasilianischen Verbraucher überzeugen und dafür sorgen, dass die Weine aus Baden-Württemberg in Brasilien genau so bekannt werden wie die Automobilindustrie der Region mit den weltbekannten Marken Audi, Mercedes und Porsche“ sagt Drautz, der selbst gelernter Winzer ist.
Infos Brasilien:
Brasilien nimmt bei den wichtigsten Exportländern und Importländern Baden-Württembergs jeweils Platz 20 ein und ist damit der wichtigste Handelspartner von Baden-Württemberg in Lateinamerika.
Die Ausfuhren Baden-Württembergs nach Brasilien betrugen im Jahr 2008 rund 1,61 Milliarden Euro (+ 20,2 Prozent gegenüber 2007). Das entspricht 18,6 Prozent an den gesamten Ausfuhren von Deutschland nach Brasilien. Die wichtigsten Exportgüter darunter waren Maschinen, Autos, Medizin-, mess-, steuerungs-, regelungstechnische und optische Erzeugnisse, Geräte der Elektrizitätserzeugung und -verteilung sowie Chemische Erzeugnisse.
Bei den Einfuhren von Brasilien nach Baden-Württemberg ergibt sich eine ähnliche Größenordnung. Sie beliefen sich im Jahr 2008 auf rund 1,32 Milliarden Euro (+ 47,1 Prozent gegenüber 2007). Das sind 14,2 Prozent an den gesamten Einfuhren von Brasilien nach Deutschland. Wichtigste Importgüter sind Autos, Maschinen, Papier, Erzeugnisse der Landwirtschaft und des Ernährungsgewerbes sowie Eisen- und Stahlerzeugnisse.
Weinexport nach Brasilien
16 Weinbauunternehmen aus den Weinbaugebieten Baden und Württemberg haben sich Anfang des Jahres 2008 in einem Weinexportkontor zusammengeschlossen, um dazu beizutragen, dass kleine und mittelständische Weinbaubetriebe ihre Produkte international verkaufen können.
Vom 5. – 7.5.2009 nimmt das Weinexportkontor Baden-Württemberg an der internationalen Weinmesse ExpoVinis in São Paulo als einziger Aussteller aus Deutschland teil. Im Anschluss an die Messe finden Wine-Dinners mit Tastings für Importeure, Fachpublikum und Presse in Rio de Janeiro (8.5.), Brasilia (11.5.) und in Blumenau (13.5.) statt.
Auf der Messe und bei den Präsentationen in Rio de Janeiro, Brasilia und in Blumenau werden verschiedene Weine der neu entwickelten Marke Dyade52 präsentiert. Das Wort Dyade kommt aus dem Griechischen und bedeutet frei übersetzt „Zweisamkeit, Gemeinsamkeit“. Es soll die beiden Weinbaugebiete Baden und Württemberg symbolisieren. 1952 wurde das Land Baden-Württemberg gegründet, deshalb die Zahl 52.
Quelle:
Wirtschaftsministerium