Energie

Positive Bilanz nach drei Jahren Bioenergiewettbewerb

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Baden-Württembergs Wirtschaftsstaatssekretär Richard Drautz hat heute in Stuttgart die Bilanz nach drei Jahren Bioenergiewettbewerb vorgelegt. „Von Sommer 2007 bis Herbst 2010 wurden insgesamt 69 Anträge eingereicht, von denen 34 einen positiven Förderbescheid erhalten haben“, so der Staatssekretär. Mit den bewilligten Mitteln in Höhe von 5,2 Millionen Euro konnten Investitionen in der Größenordnung von 34,6 Millionen Euro angestoßen werden. In der vom Wirtschaftministerium vorgelegten Broschüre  „Wegweisende Bioenergieprojekte – Drei Jahre Bioenergiewettbewerb“ werden bereits umgesetzte oder im Bau befindliche Vorhaben vorgestellt und die jeweiligen Besonderheiten dokumentiert.

Für den landesweiten Bioenergiewettbewerb steht eine jährliche Fördersumme von rund einer Million Euro bereit, um die sich Projektträger mit ihren Vorhaben bewerben können. Alle drei Monate werden die bis zum jeweiligen Stichtag eingegangenen Anträge unter Beteiligung eines Beirates mit Vertretern der Verbände, der Verwaltung und der Wissenschaft bewertet.

Das Förderkonzept für Bioenergie war Mitte 2006 grundlegend überarbeitet worden und verfolgt nun einen breiteren Förderansatz. „Es gibt keine Festlegung auf einen Brennstoff und auf eine Energietechnik, sondern eine Öffnung des Brennstoffspektrums auf bisher kaum oder nicht genutzte Biomassen wie Reste aus der Landwirtschaft und Landschaftspflege wie Stroh und Heu. Bei der Technik liegt der Schwerpunkt auf Innovation und Energieeffizienz“, so Richard Drautz.

Der Staatssekretär forderte Landwirte, kleine und mittlere Unternehmen sowie Kommunen und Kreise auf, sich auch weiterhin am Bioenergiewettbewerb mit guten Ideen und innovativen Vorhaben zu beteiligen. Die Antragsfrist für den nächsten Durchgang des Bioenergiewettbewerbs endet am 29. April 2011.

Die Broschüre „Wegweisende Bioenergieprojekte – Drei Jahre Bioenergiewettbewerb“ steht auf der Internetseite des Wirtschaftsministeriums zum Download bereit oder kann in gedruckter Form bestellt werden.

Im Rahmen der Messe CEP Clean Energy & Passivehouse werden in einer Vortragsreihe ausgewählte Vorhaben vom Wirtschaftsministerium und von den Projektträgern vorgestellt.

Hintergrund-Informationen zur Auswahl der Projekte

Für die Förderung der Projekte waren vier Hauptkriterien ausschlaggebend:

  • Die Nutzung von bisher nicht verwendeten Rest- und Abfallstoffen und damit die Mobilisierung von Biomasse sind angesichts der schwindenden freien Biomassepotenziale eine große Herausforderung. Zwölf Vorhaben zeigen, welche Reserven noch nutzbar sind, von klassischen Reststoffen wie Stroh und Heu bis zu auf den ersten Blick exotischen Substraten wie Apfeltrester und Kirschsteine.
  • Die Markteinführung innovativer Technik ist für viele Verfahren die Grundlage, um Biomasse effizient zu nutzen. Acht Projekte zur Stromerzeugung aus fester Biomasse im kleinen Leistungsbereich, zur Abwärmenutzung von Blockheizkraftwerken für Kältenutzung oder für Stromerzeugung und zu neuen Feuerungssystemen demonstrieren die technischen Möglichkeiten.
  • Fehlende Wärmenutzung reduziert bei vielen Biogasanlagen die Energieeffizienz in hohem Maße. Sechs Vorhaben zum Bau von Wärme- und Biogasleitungen zu großen Wärmesenken wie Wohnsiedlungen, Gewerbe- oder Industrieanlagen dienen dazu, die Wärme dorthin zu transportieren, wo sie gebraucht und effizient eingesetzt werden kann.
  • Falls große Wärmeverbraucher nicht zur Verfügung stehen, bleibt für viele Biogasanlagen nur die Wärmenutzung zu Heizzwecken in den naheliegenden Kommunen. Davon ausgehend hat sich eine Bewegung etabliert, die unter dem Schlagwort Bioenergiedörfer energieautarke Kommunen oder Regionen entwickeln will. Im Bioenergiewettbewerb konnten acht Dörfer auf diesem Weg unterstützt werden. Seit Ende 2009 wird diese Entwicklung vom Wirtschaftsministerium mit einem eigenen Förderprogramm unterstützt.

Quelle:

Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg

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