Naturschutzreise

Staatssekretärin Splett besucht Naturschutzschutzgebiete Westerberg und Federsee

Finanzstaatssekretärin Splett (l.) mit Umweltstaatssekretär Baumann bei ihrer Naturschutzreise

Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und Umweltstaatssekretär Andre Baumann besuchten am Freitag das Naturschutzgebiet Westerberg im Zollernalbkreis und die Naturschutzgebiete am Federsee im Landkreis Biberach.

Naturschutzgebiet Westerberg

„Im Naturschutzgebiet Westerberg hat die Vermögens- und Hochbauverwaltung des Landes im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens 56 Hektar an Flächen zugeteilt bekommen und damit für den Naturschutz gesichert“, sagte Finanzstaatssekretärin Gisela Splett beim Besuch des Naturschutzgebiets Westerberg im Zollernalbkreis.

„Was einem gehört, kann man am besten pflegen“, ergänzte der Staatssekretär im Umweltministerium Andre Baumann. Eine zusammenhängende Fläche im Landesbesitz erlaube eine nachhaltige Umsetzung naturschutzfachlicher Ziele. Das Naturschutzgebiet Westerberg sei dafür ein hervorragendes Beispiel: „Wes-terberg ist ein echtes Kleinod, der Artenreichtum sowohl bei Pflanzen als auch bei Tieren ist wirklich beeindruckend.“

Das Naturschutzgebiet Westerberg ist Bestandteil des Flora-Fauna-Habitat-Gebiets „Östlicher Großer Heuberg“ und des größten Vogelschutzgebietes im Land „Südwestalb und oberes Donautal“. Ursprünglich ackerbaulich genutzt, haben sich nach Aufgabe der Äcker bei extensiver Nutzung artenreiche Mähwiesen entwickelt. Neben den für diese Lebensräume typischen Pflanzenarten kommen zahlreiche seltene und gefährdete Tierarten vor, wie zum Beispiel Neuntöter, Baumpieper, Steinschmätzer, Feld-Grashüpfer und Lilagold-Feuerfalter.
In unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet Westerberg betreibt die Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg e. V. einen Steinbruch, an dem weithin bekannte Fossilien entdeckt wurden. In mittelbarer Nachbarschaft befindet sich auch das Naturschutzgebiet Wacholderbühl, wo ebenfalls landeseigene Flächen vorhanden sind.

Naturschutzgebiete am Federsee

Bei ihrer zweiten Station der Naturschutzreise besuchten die beiden Staatssekretäre die Naturschutzgebiete am Federsee. „Moorschutz hat eine kultur- und landschaftshistorische Bedeutung, das wird sehr schön am Beispiel des Federseemoores deutlich. Die Bemühungen um den Schutz und die Regeneration des Moores zielen darauf ab, nährstoffarme Feuchtlebensräume und deren typische Arten zu sichern, die Grundwasserqualität zu erhalten und einen ausgeglichenen Landschaftswasserhaushalt zu gewährleisten. Darüber hinaus sorgt das Land mit seinem Engagement auch für den Erhalt einer der wichtigsten archäologischen Stätten in Süddeutschland“, so Splett beim Besuch der Naturschutzgebiete am Federsee im Landkreis Biberach.

Bis zu den ersten Aktivitäten Anfang des 20. Jahrhunderts, das Federseemoor zu renaturieren, ist die Moorlandschaft am Federsee durch Entwässerung und Torfabbau über Jahrhunderte reduziert und teilweise zerstört worden. Durch die Sanierung des Moorwasserhaushalts sollen die geschädigten Teile des Federseemoores wieder als intakte Lebensräume für die typische Tier- und Pflanzenwelt der Nieder-, Übergangs- und Hochmoore restauriert werden. Insbesondere können die Lebensbedingungen für seltene wiesenbrütende Vogelarten gesichert und verbessert werden. Für das Federseemoor konnte das Land auch um-fangreiche Finanzierungsmittel der Europäischen Union sichern. Im Rahmen so genannter LIFE-Projekte flossen beinahe 3 Millionen Euro der EU in die Entwicklung des Moores und in die Restauration von Habitaten.

„Moore erfüllen nicht nur eine wichtige Funktion für den Erhalt der biologischen Vielfalt“, erläuterte Umweltstaatssekretär Baumann. „Auch beim Klimaschutz können sie helfen. Nur intakte, wassergesättigte Moore sind in der Lage, nennenswert CO2 zu speichern. Deshalb sind der Schutz und die Renaturierung von Mooren für uns so wichtig und einer der Schwerpunkte in der Naturschutzstrategie des Landes.“ Mit einem landesweiten Moorschutzkonzept in den moorreichen Landesteilen Voralpenland, Schwarzwald und Oberrheinebene sollen Moore wieder zu funktionsfähigen Ökosystemen werden, so Baumann.

Moore sind eines der wenigen flächigen Naturbiotope, die dank langjähriger Naturschutzbemühungen in Baden-Württemberg existieren. Der größte Anteil an Mooren im Land liegt im Regierungsbezirk Tübingen. Neben einer Vielzahl an kleinen Mooren in Oberschwaben prägen ausgedehnte große Moore wie das Federseemoor, das Wurzacher Ried und das Pfrunger-Burgweiler Ried die oberschwäbische Landschaft. „Von der Schutzgebietsfläche mit 2920 Hektar hat das Land Baden-Württemberg seit Beginn der 1960er Jahre bis heute rund 920 Hektar Moorwiesen und -wälder für insgesamt knapp 7 Millionen Euro erworben“, zog Finanzstaatssekretärin Gisela Splett eine positive Zwischenbilanz. Die Staatsforstverwaltung besitzt weitere 150 Hektar Wälder. Der NABU-Landesverband Baden-Württemberg hat aus Eigenmitteln und Zuschussgrunderwerb rund 500 Hektar erworben. Etwa 1350 Hektar befinden sich überwiegend im Privateigentum, wenige Flächen im Eigentum von Kommunen.

Weitere Informationen

Das Federseeried stellt mit über 33 Quadratkilometern die größte zusammen-hängende Vermoorung in Südwestdeutschland dar. Sie beherbergt europäisch bedeutsame und großflächige Komplexe unterschiedlicher Moortypen des Voralpenlandes. Einzigartig sind die größten zusammenhängenden Schilfröhrichte und Seggenriede in Südwestdeutschland sowie der Glazialsee mit einer Fläche von heute noch rund 140 Hektar.

Weitere Meldungen

Schloss Mannheim
  • Schlösser und Gärten

Neue digitale Angebote in Mannheim und Schwetzingen

Neues Schloss Stuttgart
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis in Baden-Württemberg

Hand mit Smartphone in der Hand, auf dem Bildschirm sieht man die App TikTok, im Hintergrund ist das Neue Schloss Stuttgart zu sehen
  • Social Media

Finanzministerium startet TikTok-Kanal

Spielkarte mit "AAA" als Rating in BW
  • Haushalt

Baden-Württemberg weiter mit hoher Kreditwürdigkeit

  • Podcast

Cäshflow – Der Podcast über Geld und Politik. Folge 20 mit Prof. Sabine Kuhlmann

Eine Trainerin bespricht sich auf dem Feld mit ihrer Mannschaft / Foto: stock.adobe.com / rawpixel
  • Gemeinnützige Vereine

Höchstgrenze für Mitgliedsbeiträge wird erhöht

  • Podcast

Cäshflow – Der Podcast über Geld und Politik. Folge 19 mit Katharina von Württemberg

Zwei selbstbewusste Teammitglieder vor blauem Hintergrund mit dem Slogan "AMTLICH WAS BEWEGEN" und dem Wappen von Baden-Württemberg, als Teil einer Initiative des Finanzministeriums.
  • Personal

Finanzministerium startet neues Karriereportal

Naturschutz auf Landesflächen
  • Naturschutz

Erwerb von natur- und klimaschutzwichtigen Flächen

Schloss Bruchsal
  • Schlösser und Gärten

Besucherbilanz der Staatlichen Schlösser und Gärten

  • Podcast

Cäshflow – Der Podcast über Geld und Politik. Folge 18 mit Düzen Tekkal

Finanzamtsgebäude Schwäbisch Hall
  • Amtsleiterwechsel

Neue Leitung beim Finanzamt Schwäbisch Hall

Portrait Danyal Bayaz und Stefan Evers
  • Gastbeitrag

Fit für die Zukunft - Plädoyer für einen neuen Generationen-Pakt

Gebäude C1 der August-Hermann-Werner-Schule Markgröningen
  • Vermögen und Bau

Sanierungstart des Gebäudes C1 der August-Hermann-Werner-Schule

  • Steuern

Unbürokratische Lösung beim Kuchenverkauf für Schulen und Kitas

  • Haushalt

Externes Gutachten zum Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts

  • Interview

„Brauchen schnell Klarheit“

Kloster Maulbronn gilt als die am vollständigsten erhaltene Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. (Bild: © Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Günther Bayerl)
  • Schlösser und Gärten

30 Jahre UNESCO-Welterbe Kloster Maulbronn

Wald
  • Finanzen

Land nutzt professionelle Nachhaltigkeitsdaten

Landespressekonferenz mit MP und Danyal Bayaz
  • Finanzen

Land begrüßt Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz

Minister Danyal Bayaz spricht an der Eröffnung der jüdischen Kulturwochen
  • Rede

Grußwort zur Eröffnung der Jüdischen Kulturwoche Stuttgart

  • Steuern

Ergebnis der Herbst-Steuerschätzung

Heidelberger Schloss und Schlossgarten
  • Schlösser und Gärten

Monumente 3D-App der Staatlichen Schlösser und Gärten wird erweitert

Visualisierung Neues Büro- und Seminargebäude am Campus Ludwigsburg
  • Vermögen und Bau

Neues Büro- und Seminargebäude am Campus Ludwigsburg

Fürstenbau Klosteranlage Ochsenhausen Außenansicht
  • Vermögen und Bau

Sanierung des Fürstenbaus der ehemaligen Klosteranlage Ochsenhausen beginnt